Elektrotherapie/ Ultraschalltherapie
Unter Elektrotherapie werden alle Behandlungsverfahren zusammengefasst, bei denen die elektrische Energie unmittelbar therapeutisch genutzt wird.
Drei Frequenzbereiche werden in der Elektrotherapie unterschieden
Niederfrequenz-Therapie = 0 bis 1000 Hz (Schwellstrom,Galvanisation)
Mittelfrequenz-Therapie = bis 100 KHz (Interferenzstrom n. Nemec)
Hochfrequenz-Therapie = über 100 kHz (Ultraschall, Dezimeterwelle)
Die Elektrotherapie soll folgende physiologische Wirkungen in der Therapie bewirken:
Schmerzlinderung, Durchblutungsförderung, Detonisierung quergestreifter Skelett- und Gefäßmuskulatur, Stoffwechselsteigerung, Muskelkräftigung und eine Resorptionsförderung von Ödemen und Gelenkergüssen.
Beim galv. Strom z.B. kann eine bis zu 600% Durchblutungssteigerung in der Haut und den oberflächlichen Muskelschichten bis schließlich in tiefliegenden Gewebsschichten die Durchblutungssituation noch bis zu 300% gesteigert werden. Abwehrstoffbildende und entzündungshemmende Vorgänge werden angeregt. Gute Resorptionssteigerung – bestehende Hämatome (blaue Flecke….) und Ödeme werden schneller abgebaut.
Der therapeutische Ultraschall/ Ultraschallphonophorese
Ultraschall ist eine Form mechanischer Energie. Der Bereich in dem Menschen normalerweise Schall wahrnehmen, geht von 20 HZ bis ca. 15-20.000 HZ ( Fledermäuse z.B. senden zur Orientierung Ultraschallwellensignale zwischen 30 kHz bis 120 kHz ). Oberhalb dieser Grenze bezeichnen wir die mechanische Vibration als Ultraschall. In der Therapie werden typischerweise Frequenzen zwischen 0,75 und 3,0MHz ( MHz = 1 Million Schwingungen pro Sekunde ) benutzt. Der Absorptionsgrad von Ultraschallwellen verläuft in den verschiedenen Geweben unterschiedlich. Die maximale Eindringtiefe des Ultraschalles liegt bei 7 bis 8 cm.
Wirkung: Durch die Ultraschallwellen kommt es im Gewebe zu einer größeren Zellmembrandurchlässigkeit gegenüber bestimmten Ionen( in erster Linie Calcium + Natrium ). Die zelluläre Erregung durch die Ultraschalltherapie erzeugt an der Zellmembran eine erhöhte Durchlässigkeit von Calcium und Natriumionen. Durch diese erhöhte Aktivität der Zelle kommt es zu einer Reihe von physiologischen Veränderungen und therapeutischen Nutzen für das Gewebe.
Bei der Ultraschallphonophorese wird zusätzlich ein Medikament in Form von Salben oder Gele über die Haut in den Körper eingebracht.
Thermische Wirkung
Während der Emission der Ultraschallwellen verwandelt sich die übertragene Schallenergie in thermische Energie, insbesondere im Bereich dichter Gewebe wie der Knochen, der Sehnen und der Faszien.
Diese Wirkung ist in der Tiefe besonders ausgeprägt und führt zu den üblichen wohltuenden Phänomenen der Temperaturerhöhung (schmerzlindernde Wirkung, Verminderung der Steifigkeit der Gelenkkapseln, Vasodilatation, Lockerung der Faszienstrukturen). Dieser Effekt wird im kontinuierlichen Modus erzielt.
Biologische Wirkung
Im gepulsten Modus kann man die thermische Wirkung begrenzen und dann die biologischen Wirkungen nutzen. Die Ultraschallwellen produzieren eine Schwingung der Moleküle, die die Bildung von Kavitations-Mikrobläschen nach sich zieht. Diese verursachen dann eine wohltuende mikrotraumatische Stresswirkung auf die verhärteten Gewebe, die entzündlichen Bereiche, die lokalen Kalkansammlungen, die Blutergüsse oder auch die fibrösen Zonen.
Phonophorese
Die Ultraschallwellen erhöhen die Durchlässigkeit der Haut und üben einen Strahlungsdruck aus, der das Eindringen von Medikamenten in die Tiefe der Gewebe begünstigt.
Elektromuskelstimulation (EMS)
Das Prinzip der Elektrostimulation besteht darin, die peripheren Nervenfasern mit kleinen elektrischen Impulsen zu stimulieren, die durch Oberflächenelektroden übertragen werden. Die von den Elektromuskel-Stimulatoren generierten elektrischen Impulse gestatten es, verschiedene Typen von Nervenfasern zu stimulieren:
1) Die motorischen Nerven mit dem Effekt, dass den Muskeln eine mechanische Reaktion auferlegt wird, deren Ablauf und Nutzeffekte von den Stimulationsparametern abhängig sind (Muskelkräftigung, Muskelentspannung, Verbesserung der Ausdauerleistung des Muskels etc.)
2) Bestimmte Typen sensibler Nervenfasern zur Erzielung schmerzlindernder Wirkungen. Die hierfür verwendeten Programme sind TENS und Endorphin.
Richtwert für die Behandlungszeit laut VdAK-Vertrag: 10 Minuten
(Inkl. der erforderlichen Dokumentation und Nachbereitung der Behandlung)
Wir behandeln unserer Patienten weitaus länger , als dieser Richtwert vorgibt.